
Verpflichtung der Nachhaltigkeit
Die Freie Scholle für künftige Generationen
Generationenübergreifendes Wirtschaften, ein aktives soziales Miteinander – in unserem Kern sind wir in vielerlei Hinsicht schon ein nachhaltiges Unternehmen.
2021 wurde uns jedoch klar, dass wir den Blick auch auf andere Nachhaltigkeitsthemen ausweiten müssen – nicht zuletzt sind wir in einer sehr abfall- und energieintensiven Branche unterwegs. Die größte Priorität liegt für uns bei den CO2-Emissionen, die wir bis 2045 im Wohnungsbestand auf beinahe null senken wollen.
Unser Nachhaltigkeitsprogramm besteht aus vier Handlungsfeldern. Für alle haben wir uns Ziele und Maßnahmen vorgenommen. Einige beschreiben wir hier näher.

Unser Auftrag
Die Freie Scholle als Arbeitgeberin und Anbieterin eines klimafreundlichen und bezahlbaren Wohnungsbestands
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Wir möchten unseren Beschäftigten eine attraktive Arbeitsumgebung bieten, die durch Wertschätzung, anspruchsvolle Tätigkeiten und individuelle Entwicklung geprägt ist.
Flexible Arbeitszeiten, flache Hierarchien, Übernahme der Kita-Gebühren, Jobrad, Sonderurlaub – das sind einige der Angebote, die wir für Mitarbeitende bereithalten. 2023 wurden wir als eines von 28 Bielefelder Unternehmen zum zweiten Mal als familienfreundliche Arbeitgeberin ausgezeichnet.

Ende 2024 geführte Interviews mit Mitarbeitenden aus verschiedenen Abteilungen ergaben, dass die meisten zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Arbeitsklima und der teamübergreifenden Zusammenarbeit im Unternehmen sind.
Maßnahme erfolgreich umgesetzt:
Im Mai haben unsere beiden Auszubildenden Jennifer Hörster und Kevin Hertel das Bildungsprogramm SDG-Scouts erfolgreich abgeschlossen. Das Programm, welches sich an den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen orientiert – also den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung – bot den beiden spannende Workshops, in denen sie Einblicke in verschiedene Nachhaltigkeitsthemen gewinnen konnten. Dabei hatten sie die Gelegenheit, sich mit anderen Unternehmen auszutauschen und gemeinsam Nachhaltigkeitspotenziale zu entdecken – unter anderem bei der Freien Scholle. Jennifer und Kevin haben eine Idee für einen „Internen Bildungstag“ entwickelt und schaffen damit einen echten Mehrwert für unsere Ausbildung.

Unser Anspruch ist es, gesunde Arbeitsplätze für unsere Mitarbeitenden bereitzuhalten.
Der Arbeits- und Gesundheitsausschuss überprüft alle Regelungen für diesen Bereich, setzt Verbesserungsvorschläge um und bindet Kolleg*innen ein – zum Beispiel führt er regelmäßig die Befragung zur psychischen Gefährdungsbeurteilung durch. Der Ausschuss wird vom Betriebsarzt und von einer Fachkraft für Arbeitssicherzeit unterstützt.
Maßnahme in Umsetzung:
Angebot des Arbeitsplatz-Checks für Mitarbeitende unter Begleitung eines Physiotherapeuten.

Unser Wohnungsbestand soll modern, klimafreundlich und bezahlbar sein.
Dafür investieren wir ohnehin jährlich Millionenbeträge in die Modernisierung und Instandhaltung.
In den kommenden Jahren und Jahrzehnten werden wir unseren CO2-Pfad umsetzen, vor allem Häuser schlechterer Energieeffizienzklassen modernisieren und fossile Heizungsanlagen austauschen. Das Kriterium „CO2-Reduktion“ ist daher für unsere Bau- und Wirtschaftsplanung maßgeblich. Daneben steht aber auch das Kriterium der Bezahlbarkeit – daher müssen die Baumaßnahmen immer auch verhältnismäßig zur Wirtschaftlichkeit und zum erwartenden Erfolg sein.
Maßnahme in Umsetzung:
Ein Beispiel dafür ist das große Modernisierungsvorhaben im Verler Dreieck, für das wir 2024 den 2. Platz beim Klimaschutzpreis der Stadt Bielefeld erhalten haben. Bereits 2021 sind wir mit dem ersten Bauabschnitt gestartet. Bis heute sind die ersten vier Bauabschnitte Innstraße 2 – 10, 12 – 20, 22 – 30 und Isarweg 2 – 12 fertiggestellt. Der fünfte Bauabschnitt Innstraße 27 – 37 ist gegenwärtig in Ausführung.
Unsere Umwelt
Die umweltbezogenen Auswirkungen unserer Aktivitäten, die wir positiv beeinflussen können – CO2-Senkung, fossilfreie Energieversorgung, Weiterentwicklung von Grünflächen.
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29,8 Prozent unserer Wohnungen werden mit Gas beheizt, mehr als zwei Drittel mit Fernwärme – NRW-weit ist der Anteil an Wohnungen, die noch mit Gas versorgt werden, mehr als doppelt so hoch. Damit starten wir von einer sehr guten Ausgangsbasis, um Klimaneutralität für unseren Bestand anzustreben. Wir haben frühzeitig und stetig in die energetische Modernisierung unserer Häuser investiert und bereits viele Gebäude an die Fernwärme angeschlossen. Auch Wärmepumpen kommen seit Jahren verstärkt zum Einsatz. Die Maßnahmen wirken – in unseren seit 2019 ermittelten Klimabilanzen zeigt sich, dass die Emissionen in unserem Bestand kontinuierlich sinken.
Bis 2045 wollen und müssen wir unsere Emissionen auf nahezu Null senken – das ist unser Ziel.
Eine fachübergreifende Arbeitsgruppe entwickelte daher einen CO2-Pfad, der eine Richtschnur für unsere Planungen darstellt. Die AG teilte dafür den gesamten Wohnungsbestand in Kategorien – auch Cluster genannt – ein, bereitete u.a. Verbrauchsdaten auf, stellte Grundannahmen zusammen und entwarf konkrete „Modernisierungspakete“. Dabei arbeitete die AG mit Werkzeugen der „Initiative Wohnen.2050“, einer Initiative, die Wohnungsunternehmen auf ihrem Weg Richtung Klimaneutralität unterstützt. Als letzten Schritt leitete die AG den CO2-Zielpfad ab – bis 2045 sollen nur noch nicht vermeidbare Rest-Emissionen übrig sein.
Der Klimapfad zeigt: Wir sind auf einem guten Weg, mit einem angemessenen Investitionsvolumen unsere CO2-Ziele bis 2045 zu erreichen. Die durchschnittlichen Investitionskosten pro Jahr liegen zwischen 14 und 18 Mio. € und weichen damit nicht beträchtlich von der Summe ab, die wir ohnehin jährlich investieren.
Der Klimapfad soll nicht nur Grundlage unseres Handelns sein – er zeigt auch, dass die Erreichung der Klimaziele für die Freie Scholle machbar und realistisch ist.

CO2-Zielpfad

Unser Ziel ist es, Kooperationen, Einsparpotenziale und Eigenerzeugung zur Stärkung der Unabhängigkeit unserer Energieversorgung zu nutzen.
Wir betrachten dabei zwei Dinge: Einerseits den Wechsel auf fossilfreie oder fossilarme Energien in unseren Geschäftsstellen und unserem Bestand. Daher wollen wir die Gasversorgungsquote bis 2045 auf 0 reduzieren, auf Fernwärme und Wärmepumpen zurückgreifen, Photovoltaik-Anlagen und Mieterstrommodelle ausweiten.
Andererseits geht es uns darum, weniger Energie zu verbrauchen, und damit unser eigenes Nutzerverhalten zu betrachten und zu hinterfragen. Auch dafür gibt es Ansätze – zum Beispiel der jährliche Energiespar-Winter in der Geschäftsstelle in der Jöllenbecker Straße oder Infoveranstaltungen nach Modernisierungen, bei denen wir Mitglieder für den Einfluss ihres Nutzerverhaltens sensibilisieren.
Maßnahmen in Umsetzung:
- Zwei neue Mieterstrom-Projekte in 2025 geplant.
- Austausch der Gasheizung in der Geschäftsstelle geplant.

Unser Anspruch ist es, mit der Gestaltung unserer Außen- und Grünflächen Artenvielfalt und Artenschutz zu fördern.
Jedes Jahr nehmen wir uns einzelne Flächen in den Quartieren heraus, um sie weiterzuentwickeln – mit dem Ziel, weiteren Lebensraum für Insekten in der Stadt zu schaffen. Blühwiesen werden angelegt, Fahrraddächer begrünt, Bäume gepflanzt.
Die Haus-Service-GmbH greift, so weit möglich, auf heimische und regional eingekaufte Pflanzen zurück.

Die Freie Scholle hat sich außerdem dem Projekt „Bielefelder Netz für Blütenbesucher“ angeschlossen, das von der Biologischen-Station Paderborn Senne ins Leben gerufen wurde.
Maßnahme erfolgreich umgesetzt:
Unterstützung der Ausbildung zum Insektenbotschafter:
Diese befähigt Teilnehmende, aktiv zum Insektenschutz beizutragen – etwa in Umweltbildung, bei Pflanzaktionen oder Beratung. Organisiert wurde die Kurzausbildung von „BieNe“ (Bielefelder Netz für Blütenbesucher) in Kooperation mit der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW. Ziel ist es, ein Netzwerk von Engagierten aufzubauen, das Insektenwissen in die Stadt trägt. Das Projekt fördert den Schutz und die Schaffung von Lebensräumen für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten in Bielefeld. Tilmann Mißfeldt aus der Mitglieder-AG Nachhaltigkeit und Julissa Combs von der Haus-Service-GmbH wurden ausgezeichnet und können nun Öffentlichkeitsarbeit zum Insektenschutz leisten.
Unser Weg
Mögliche Einsparwege, in denen wir einiges erproben, aber noch keine Expert*innen sind, wie Digitalisierung oder ressourcenbewusster Einkauf.
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Wir streben an, sowohl im Büroalltag als auch im Bereich der Baustoffe den Anteil an Produkten zu erhöhen, die ein seriöses Nachhaltigkeitssiegel wie z.B. den „Blauen Engel“ tragen.
Im Büroalltag haben wir im Bereich Lebensmittel und Arbeitsmaterialien auf zertifizierte Produkte umgestellt. Wir dokumentieren den Einkauf besser, um Transparenz herzustellen und nachzuhalten, ob wir weniger Ware verbrauchen. Bei IT-Produkten steht besonders die Langlebigkeit bzw. die lange Nutzbarkeit im Fokus – Grundlage sind hier eigene
Nachhaltigkeitsrichtlinien.
Im Bereich Baustoffe haben wir ebenfalls Erfahrungen gesammelt, z.B. durch den Einsatz zertifizierter Baustoffe im umfangreichen Modernisierungsprojekt in der Sennestadt oder mit dem Einsatz von Recyclingschotter. Darüber hinaus fehlt es insgesamt noch an geeigneten und bezahlbaren Marktlösungen, um den Einsatz von Recyclingbaustoffen wirtschaftlich attraktiv zu machen und systematisch zu ermöglichen.

Mit digitalen Lösungen möchten wir unseren Geschäftsbetrieb weiterentwickeln, unser Angebot verbessern und damit die Kundenzufriedenheit steigern.
Zunehmend begleiten uns Digitalisierungsprozesse nach innen und nach außen. Die Wohnungsabnahme läuft zum Beispiel mittlerweile ausschließlich digital ab – für unsere Mitarbeitenden spart das Zeit und Ressourcen – nicht zuletzt können Unterlagen von überall aus eigesehen und bearbeitet werden. Ein für unsere Genossenschaftsmitglieder erlebbarer Digitalisierungsschritt ist das neue Angebot „Online-Sparen“, mit dem Banking-Prozesse von überall aus erledigt werden können.
Maßnahme in Umsetzung:
- Entwicklung eines in der Homepage integrierten Kundenportals, um zunehmend Serviceleistungen auch digital abbilden zu können.

Wir möchten unseren Bewohner*innen alltagstaugliche Alternativen zum Wohnen und Arbeiten mit dem eigenen Auto anbieten.
Dafür setzen wir auf verschiedene Mobilitätsbereiche – zum Beispiel wächst die Zahl der Fahrradstelleplätze in den Quartieren seit Jahren kontinuierlich an. In Kooperation mit Cambio Carsharing können wir kontinuierlich neue Car-Sharing-Stellplätze in den Quartieren anbieten. In 2024 sind vier weitere Stellplätze hinzugekommen, es gibt insgesamt nun 13 Carsharing-Autos in Scholle-Quartieren. Der Ausbau der Ladesäulen-Infrastruktur ist ein weiteres Ziel, das wir verfolgen. 22 Ladepunkte stehen den Mitgliedern mittlerweile zur Verfügung.

Weitere Maßnahme in Umsetzung:
- Zustätzliche Fahrradschraubstellen in den Quartieren schaffen.
Unser Angebot
Unsere Kerndienstleistungen – Wohnen, Service, Beteiligung.
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Unsere Genossenschaft bietet ein Zuhause in einem attraktiven und gesunden Umfeld. Dafür leisten unsere Serviceteams einen wichtigen Beitrag, sie beraten und unterstützen bei Problemen und Konflikten und sind Ansprechpartner*innen bei technischen Problemen. Um diese Vielseitigkeit zu gewährleisten, setzten sich die Teams aus kaufmännischen,
technischen Mitarbeitenden und dem Sozialmanagement zusammen. Dieses integrierte Zusammenspiel auch künftig zu verstetigen, ist unser Ziel.
Maßnahme in Umsetzung:
- Weiterentwicklung unserer Organisationsstrukturen durch die AG „KundenKompass“.

Als Wohnungsunternehmen zeichnen wir uns durch guten Service aus und wollen eine hohe Kundenzufriedenheit erreichen. In Zukunft möchten wir daher eingehende Kundenanfragen noch zielgerichteter beantworten und Serviceangebote im digitalen Bereich ausweiten. Dafür wird das bisherige, über die Scholle-Homepage erreichbare Verbrauchsportal, in dem Nutzer*innen ihre Heiz- und Warmwasserverbräuche abrufen können, schrittweise zu einem
Kundenportal ausgeweitet.
Maßnahme in Umsetzung:
- Entwicklung eines in der Homepage integrierten Kundenportals, um zunehmend Serviceleistungen auch digital abbilden zu können.

Beteiligung ist in der DNA der Genossenschaft verankert und lebt von der Mitwirkung der Mitglieder. Unser Ziel ist es, dass Beteiligungsformate bekannt sind und viele Mitglieder sie nutzen.
Auch nach innen wird der Beteiligungsmanager als unverzichtbare Schnittstelle in allen Prozessen mit berücksichtigt, die unsere Bewohner*innen ganz direkt betreffen – beispielsweise bei sämtlichen Neubau- und Modernisierungsprojekten.
Wenn ich daran denke, was meine vier und sieben Jahre alten Enkel für eine Welt haben werden, dann bin ich besorgt. Wir müssen am Ball bleiben und das Thema an den Mann bzw. an die Frau bringen.
Mitglied, weiblich, 72 Jahre
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