Zehn Jahre Ehrenamt für gute Nachbarschaft

Freie Scholle feiert im Nachbarschaftstreff in der Innstraße 28

Seit zehn Jahren sorgen fünf ehrenamtliche Mitarbeiterinnen im Nachbarschaftsreff Innstraße 28 mit ihrer Arbeit für gute Nachbarschaft. Die von ihnen selbst organisierten Angebote haben bei vielen Bewohnern der Scholle-Siedlungen am Verler Dreieck und Senner Hellweg einen festen Platz im Terminkalender gefunden. Mit einer kleinen Nachbarschaftsfeier bedankten sich am Mittwoch, den 24. Juni die Siedlung und das Vor-Ort-Team der Freien Scholle bei den Ehrenamtlichen für ihr keineswegs selbstverständliches Engagement.

„Gute Nachbarschaften sind wichtig“, sagt das Kai Schwartz, Vorstandsmitglied der Freien Scholle. „Deshalb haben wir in jeder unserer elf Siedlungen einen Gemeinschaftsraum eröffnet.“ Die Räume stehen den Mitgliedern für ihre selbst organisierten Aktivitäten zur Verfügung. Im Nachbarschaftsreff in der Innstraße 28 arbeiten Karin Adamietz, Lisa Eggert, Maria Hirscher, Gerlinde Lauenstein und Ria Senff seit zehn Jahren zusammen für ihre Nachbarn. „Ihre Arbeit ist für das Zusammenleben von unschätzbarem Wert“, bedankte sich Schwartz bei den Ehrenamtlichen. „Leider müssen wir feststellen, dass in der heutigen, schnelllebigen Zeit immer weniger Zeit für Kommunikation und Begegnung bleibt. Hier setzen Sie mit Ihrer Arbeit wichtige Kontrapunkte.“

Schwartz betont, dass die Initiative für die Angebote in den Nachbarschaftstreffs stets von den Mitgliedern ausgeht. „Die Mitarbeiter unseres Vor-Ort-Teams sind dabei nur beratend und unterstützend tätig.“ Dadurch sei gewährleistet, dass die Angebote zielgenau auf die Bedürfnisse der Siedlung zugeschnitten sind, „denn unsere Mitglieder wissen doch selbst am Besten, was das Leben in ihrer Nachbarschaft lebenswerter macht“.

So kam auch der Anstoß zur Einrichtung eines Gemeinschaftsraums in der Innstraße von Lisa Eggert und Ria Senff. Beide wohnen seit über 25 Jahren in der Siedlung am Verler Dreieck. Als die Freie Scholle 1990 im Siedlungsgebiet Heeper Fichten ihren ersten Nachbarschaftreff eröffnete, fanden sie, dass es ein solches Angebot auch gut in ihre Siedlung geben müsste. Als dann 1999 im Haus Innstraße 28 eine passende Erdgeschoss-Wohnung frei wurde, konnte aus der Idee dann Wirklichkeit werden.

Seitdem ist der Kaffeetreff zu einer festen Einrichtung im Leben der Siedlung geworden. Für viele Bewohner ist er eine willkommene Gelegenheit, um Freunde zu treffen und Nachbarschaften zu pflegen. Jeden zweiten Mittwoch im Monat gibt es für drei Euro Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. In unregelmäßigen Abständen sorgen zudem Referenten dafür, dass beim Kaffeeklatsch auch die fachliche Information nicht zu kurz kommt. Die Themen sind höchst unterschiedlich, richten sich nach den Interessen der Besucher und reichen von der Pflegeversicherung über Kriminalitätsprävention bis hin zur Geschichte Bielefelds. Außerdem finden im Rahmen des Kaffeetreffs in jedem Jahr drei Tagesfahrten in die nähere ostwestfälische Umgebung statt.

Seit Mai 2008 findet im Nachbarschaftstreff außerdem „Sport vor Ort“ statt. Die Sitz-Gymnastik für die Senioren der Siedlung wird immer dienstags in Kooperation mit dem TuS Ost angeboten und findet bei den älteren Bewohnern der Siedlung schon deshalb großen Anklang, weil sie „direkt um die Ecke“ stattfindet.

Stets gut besucht ist auch der Spieletreff, zu dem jeden Dienstag im Monat jüngere und ältere Bewohner eingeladen sind. Wegen der positiven Resonanz haben sich die aktiven Ehrenamtlichen entschlossen, dieses Angebot zu erweitern und laden sei kurzem jeden Dienstagnachmittag zur Skatrunde in ihren Nachbarschaftstreff ein.

Über dieses Aktivitäten hinaus steht der Nachbarschaftstreff, der über eine komplett ausgestattete Küche verfügt, den Bewohnern der Siedlung auch für kleine Familienfeiern zur Verfügung. In der benachbarten Gästewohnung finden sie für den Besuch von außerhalb eine kostengünstige Übernachtungsmöglichkeit.

Eine zentrale Rolle im Konzept des Nachbarschaftstreffs spielt das Vor-Ort-Team der Freien Scholle. Anna Lichte (Mitgliederbetreuung), Achim Stratmann (Sozialarbeiter Wohn- und Altenberatung) und Gerd Eggert (Siedlungswart) stehen den Mitgliedern „für alle Fragen rund ums Wohnen“ zur Verfügung. „Sie sorgen dafür, dass die Kommunikation zwischen unseren Mitgliedern und der Verwaltung auf dem kurzen Dienstweg klappt“, sagt Schwartz. Angesichts der Entfernung zwischen Siedlung und Verwaltung sei das besonders wichtig. Nicht zuletzt deshalb ist die Vor-Ort-Sprechstunde auch die am meisten besuchte innerhalb der Freien Scholle.


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