Wohnen für Jung und Alt am „Mühlenpark“

Freie Scholle feiert Richtfest für KiTa und drei Stadthäuser

Gemeinsam mit den Anwohnern und den am Bau beteiligten Handwerkern feiert die Freie Scholle am Mittwoch, den 2. Juni an der Kleinen Howe Richtfest für eine Kindertagesstätte und drei Stadthäuser für Familien mit Kindern. Bis September soll der erste Bauabschnitt fertig gestellt sein. Das Projekt ist der erste Bauabschnitt für das Modellprojekt „Mühlenpark“. Im Quartier an der Rußheide wollen die von Laer Stiftung und die Freie Scholle damit das generationenübergreifende Wohnen fördern.

Während die frühere Markus-Kirche zurzeit zum Stadtteiltreff umgebaut wird, musste das angrenzende Ludwig-Steil-Haus im Oktober letzen Jahres abgerissen werden. „Das Gebäude aus den 50-er Jahren war in keinem guten Zustand mehr. Eine Sanierung des früheren Kindergartens und der darüber liegenden Wohnungen wäre deshalb wirtschaftlich nicht zu vertreten gewesen“, begründet der Vorstandsvorsitzende der Freien Scholle Bernhard Koppmann den Abriss.

Für rund zwei Millionen Euro baut die Genossenschaft deshalb an selber Stelle zurzeit die Kindertagesstätte „Mühlenpark“. Hier wird die von Laer Stiftung ab September zwei Tagesgruppen unterhalten. Darüber entstehen drei Stadthäuser. Ähnlich wie im Reihenhaus befinden sich in dessen unteren Geschoss das Wohnzimmer mit großzügiger Terrasse, die Küche mit Abstellraum und ein Gäste-WC. Im Obergeschoss liegen Schlafzimmer, zwei Kinderzimmer und das Bad. Mit 107 bis 128 m² Wohnfläche bieten sie Platz für Familien mit Kindern.

„Die Stadthäuser fügen sich perfekt in die Wohnungsstruktur unserer Siedlung Spindelstraße ein“, freut sich Koppmann. Zwar habe die Freie Scholle im Zuge der Modernisierung eine große Zahl familiengerechter Wohnungen erstellen können, der Bau von Häusern sei aufgrund der baulichen Voraussetzungen allerdings nicht möglich gewesen.

Die monatlichen Kosten liegen zwischen 7,79 und 8,33 Euro je Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten. Die Häuser werden freifinanziert errichtet. Ein Wohnberechtigungsschein ist für den Bezug daher nicht erforderlich. Dafür beteiligen sich die Mitglieder mit Geschäftsanteilen in Höhe von 5.250 bzw. 6.150 Euro am Eigenkapital der Freien Scholle. „Für diese Anteile zahlen wir jedes Jahr eine Dividende von vier Prozent“, erklärt Koppmann.

Gehen die Arbeiten weiterhin ohne Verzögerungen voran, sind die Stadthäuser im September fertig gestellt. Dann kann auch die KiTa ihre neuen Räumlichkeiten beziehen.

Zwischenzeitlich ist der Umbau der ehemaligen Markus-Kirche zum Stadtteiltreff „Brot+Zeit“ weitestgehend abgeschlossen. Die von Laer Stiftung teilte mit, die Eröffnung sei für den 1. September vorgesehen.

Gegenüber vom jetzigen Neubau plant die Freie Scholle zu einem späteren Zeitpunkt den Bau von barrierefreien Wohnungen mit Betreuungsangebot. Barrierefreie Wohnungen und KiTa umfassen den „Markusplatz“. Den will die Genossenschaft gemeinsam mit den Anwohnern zum Mittelpunkt für das Quartier an der Rußheide entwickeln. Außerdem will die von Laer Stiftung im ehemaligen Pfarrhaus an der Wilbrandstraße ein Betreutes Wohnen für jugendliche Leistungssportler anbieten.

Das gesamte Projekt ist für Koppmann Beispiel dafür, dass man durch bauliche und infrastrukturelle Maßnahmen nachbarschaftliches Miteinander schaffen und gestalten kann. „Im Idealfall gehen die Kinder aus den Stadthäusern morgens nach unten in den Kindergarten im Erdgeschoss und essen anschließend mit den älteren Nachbarn und den Jugendlichen im Stadtteiltreff ‚Brot+Zeit’ zu Mittag“, erläutert Koppmann die Vision vom Mehrgenerationenwohnen am „Mühlenpark“.


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