Vorarbeiten für eigenes Kabelnetz liegen voll im Zeitplan

Freie Scholle demnächst mit eigener Fernseh-Versorgung

Die Freie Scholle liegt mit den Vorarbeiten für ein eigenes TV-Kabelnetz voll im Zeitplan. Spätestens ab dem 1. Januar 2009 wird die Haus-Media-GmbH (HMG) die Scholle-Mitglieder über ein eigenes Kabelnetz mit Fernsehen und Radio versorgen. Außerdem bietet die HMG über ihren Kooperationspartner WTC auch Internet und Telefon an.

Voraussetzung dazu ist die Kopfstation, die im April auf dem Verwaltungsgebäude errichtet wurde. Die weithin sichtbaren vier Parabolspiegel mit Durchmessern zwischen 1,20 m und 1,80 m auf dem Dach werden Fernseh- und Hörfunksignale von diversen Satelliten empfangen. Durch Kabel sind die Spiegel mit einem Technikraum im dritten Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes verbunden.

Von hier gelangen die Signale über zum Teil angemietete Glasfaserkabel der BiTel zu den insgesamt 14 Übergabepunkten in den elf Siedlungsgebieten der Freien Scholle und dann weiter in die Wohnungen der Scholle-Mitglieder. Hierzu hat die HMG in den letzten vier Monaten selbst insgesamt 4.450 Meter Glasfaserkabel verlegen lassen.

Die Inbetriebnahme des neuen Kabel-TV-Netzes ist für die zweite Jahreshälfte geplant. Die Siedlungen Albert-Schweitzer-Straße und Apfelstraße sollen nach gegenwärtigem Stand bereits ab 17. Juli ans Netz gehen. Die übrigen Siedlungen folgen nach und nach, so dass rechtzeitig vor Jahresende alle Arbeiten abgeschlossen sind.

Nach Umschalten auf das neue Kabel-TV-Netz werden die Mitglieder der Freie Scholle die bisher empfangbaren analogen TV- und Radio-Kanäle weiterhin empfangen können. Über das Kabelnetz der Freien Scholle stehen ihnen dann aber neben weiteren analogen Kanälen noch bis zu 100 digitale TV-Kanäle sowie rund 60 digitale Radio-Kanäle zur Verfügung. Außerdem können sie ganz nach ihren Wünschen zusätzliche Fernsehprogramm-Pakete buchen.

Angesichts der derzeitig laufenden erneuten Preiserhöhung anderer Anbieter sieht sich die Freie Scholle in ihrer Geschäftspolitik bestätigt. Sie weist darauf hin, dass die von ihr zugesagten Preise von 8,19 € pro Wohnung für Analog- und Digital-TV monatlich von dieser Entwicklung nicht berührt werden.

Unabhängig von der Preissicherheit bietet das Kabelnetz der Freien Scholle einen weiteren Vorteil. So verfügt zukünftig jede Wohnung über einen Kabelanschluss mit „Rückkanal“. Darüber können Signale nicht nur in der Wohnung empfangen werden, sondern auch aus der Wohnung heraus gesendet werden. Nach einer kurzen Einmesszeit der Anschlüsse wird es möglich sein, das Kabel-TV auch für Internet und Telefon zu nutzen. Internet-Nutzer können dann einen Anschluss buchen, der auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist – von „ganz einfach“ mit 300 kbit/s bis hin zu „Höchstleistung“ mit 16000 kbit/s.

Darüber hinaus steht das Kabelnetz auch für Gebäudeleittechnik zur Verfügung. Außerdem kann man in Zukunft über das neue Kabel beispielsweise auch die Heizung ablesen lassen. Dazu wurden in jeder Wohnung der Freien Scholle so genannte „Multimedia-Dosen“ installiert, an die Fernseher, Radio und ein „Modem“ für PC und Telefon angeschlossen werden können.

Insgesamt 4.365 Wohnungen schließt die Freie Scholle auf diese Weise an das Scholle-Kabelnetz an. Die Wohnungen in der Sennestädter Siedlung am Verler Dreieck werden dagegen über eine dezentrale Kopfstation versorgt. Die Installation eines Rückkanals wird hier erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen können. 311 Wohnungen, die vornehmlich in den Einzelhäusern der Genossenschaft liegen, erhalten von WTC weiterhin das Programmangebot von Unitymedia.

Eine zusätzliche Strahlungsbelastung entsteht durch die Spiegel auf dem Verwaltungsgebäude nicht. Die Antennen dienen ausschließlich zum Empfang von Signalen, die ohnehin vorhanden sind. Anders als zum Beispiel bei Mobilfunkantennen werden von den Antennen keine eigenen Signale aktiv abgestrahlt. Zur Information: Die Haus-Media-GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der Freie Scholle Bau- und Dienstleistungsgesellschaft mbH. Anlass für die Gründung zum 5. Juni 2007 war das Ende des Vertrages der Genossenschaft mit der Deutschen Telekom über die Kabel-TV- und Hörfunkversorgung. Deren Nachfolger „ish“ bzw. inzwischen „Unitiymedia“ hatte bereits für 2007 eine deutliche Erhöhung der Gebühren angekündigt. Mit der Gründung der HMG kann die Freie Scholle weiteren unvorhersehbaren Erhöhungen vorbeugen und bleibt hinsichtlich der technischen Ausstattung Herr im eigenen Hause. Aufgabe der HMG ist die Versorgung der Scholle-Wohnungen mit Kabelfernsehen und Gebäudeleittechnik sowie die Entwicklung von Multimedia-Dienstleistungen. Außerdem besteht in Zukunft die Möglichkeit, über die Media-Gesellschaft unter anderem Internet, Telefon und Kino auf Abruf zu beziehen.


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