Straßen Wiki: Heinrich-Forke-Straße
Straßen-Wiki: Wer war eigentlich der Namensgeber der Heinrich-Forke-Straße?
In unserem Siedlungsgebiet Heeper Fichten gelegen, verbindet die Heinrich-Forke-Straße den Walkenweg mit der Carl-Hoffmann-Straße. Die Siedlung entstand in den 1920er Jahren im 5. Kanton vor den Toren Bielefelds und gilt als Modellprojekt für den Reformwohnungsbau dieser Zeit. Als Vorstandsmitglied hatte Heinrich Forke daran maßgeblichen Anteil.
Selbstverständlich zählte Heinrich Forke auch zu den 23 Gründungsmitgliedern. Als leidenschaftlicher Turner hatte er sich dafür eingesetzt, dass Bielefelder Arbeiterturner ihrem Sport nachgehen konnten. Nachdem 1911 zum wiederholten Male deren Antrag auf Nutzung der städtischen Turnhallen von der Schuldeputation abgelehnt worden war, beschlossen die Arbeiterturner, eine eigene Turnhalle zu bauen und dabei eine eigene Genossenschaft zu gründen.
Im April 1911 leitete Heinrich Forke die Gründungsversammlung der „Baugenossenschaft Freie Scholle eGmbH“. Mit dem Beschluss der Gründung und der Genehmigung des vorgelegten Status waren allerdings noch nicht alle Hürden genommen. Nach zwei weiteren Versammlungen, auf denen geforderte Satzungsänderungen vom Registergericht beschlossen wurden, erfolgte am 18 Juni 1911 die Eintragung ins Genossenschaftsregister.
In der neu gegründeten Genossenschaft war Heinrich Forke Mitglied des Aufsichtsrates. Ab 1918 gehörte er dem Vorstand der Genossenschaft an. Im Zuge der Gleichschaltung wurde er 1933 von den Nazis abgesetzt. Seine Briefe aus dieser Zeit lassen erkennen, dass er die Entwicklung der Freien Scholle nach Gleichschaltung durch die Nazis mit größter Sorge betrachtete.
Heinrich Forke erlebte das Ende des Nationalsozialismus nicht mehr. Er starb im Jahre 1942.