„Neubau für mehr Lebensqualität im Viertel“

Freie Scholle baut KiTa und drei Stadthäuser für Familien

Seit Montag arbeitet an der Kleinen Howe der Abriss-Bagger. Nachdem der Umbau der ehemaligen Markus-Kirche zum Stadtteiltreff „Brot + Zeit“ weitestgehend abgeschlossen ist, erfolgt zurzeit der Abriss des Ludwig-Steil-Hauses. Damit schafft die Freie Scholle die Voraussetzung den Neubau einer KiTa und von drei Stadthäusern. Das Bauvorhaben ist der zweite Bauabschnitt des Konzepts zur Quartiersentwicklung „Mühlenpark“. Es sieht eine nachhaltige Aufwertung des Viertels an der Rußheide vor.

An Stelle des Ludwig-Steil-Hauses, in dem der kirchliche Kindergarten und das Gemeindehaus der früheren Markus-Gemeinde untergebracht waren, plant die Freie Scholle im Erdgeschoss den Bau einer Kindertagesstätte. In den darüber liegenden Geschossen sind drei so genannte „Stadthäuser“ geplant. Für deren Bewohner und für die Besucher des Stadtteiltreffs „Brot+Zeit“ entsteht im Untergeschoss eine Tiefgarage.

Die Bauarbeiten sollen in der kommenden Woche – ab Montag, den 19. Oktober – beginnen und Ende Juli 2010 abgeschlossen sein. Dann kann der Kindergarten, der von Laer Stiftung betreut wird und vorübergehend im ehemaligen Pfarrhaus einquartiert ist, zum Beginn des nächsten Kindergartenjahres seine neuen Räumlichkeiten beziehen.

Im ersten und zweiten Obergeschoss des Neubaus plant die Freie Scholle drei Stadthäuser für junge Familien mit 107 bis 128 m² Wohnfläche. Ähnlich wie in einem Reihenhaus befinden sich im unteren Geschoss Küche, Abstellraum und Gäste-WC mit Dusche sowie das Wohnzimmer mit angrenzender Dachterrasse mit direktem Blick auf den späteren „Markusplatz“. Im Geschoss darüber liegen Schlaf- und Kinderzimmer sowie das Bad.

„Als wir uns zur Umsetzung dieses Projekts entschlossen haben, stand der Erhalt des Kindergartens für uns an erster Stelle. Dass wir diese Einrichtung jetzt durch einen Neubau ersetzen, der modernen Ansprüchen gerecht wird, trägt sicherlich auch zur Verbesserung des Wohnens für die jungen Familien in diesem Quartier bei“, ist der Vorstandsvorsitzende der Freien Scholle Bernhard Koppmann überzeugt. Darüber hinaus entstehe mit dem „Brot+Zeit“ ein Kommunikations- und Begegnungszentrum, das nachhaltig zur Förderung der Gemeinschaft im Stadtteil beitragen könne.

Mit den drei Stadthäusern für junge Familien und den zu einem späteren Zeitpunkt geplanten barrierefreien Wohnungen mit Betreuungsangebot würde zudem das nachbarschaftliche Zusammenleben der Generationen gefördert. Hierzu werde zweifellos auch das „Betreute Wohnen für zukünftige Leistungssportler“ beitragen, das die von Laer Stiftung in Kooperation mit dem DSC Arminia Bielefeld im ehemaligen Pfarrhaus der Gemeinde plane. „Mit seiner Vielseitigkeit und seinen Angeboten für die verschiedenen Altersgruppen fügt sich das Projekt nicht nur nahtlos in unser Konzept des Lebensgerechten Wohnens der ein, sondern es macht das Wohnen im ganzen Viertel ein Stück weit lebenswerter“, fügt Koppmann hinzu.

Architekt Frank Ebeler weist darauf hin, dass die Planungen von Tiefgarage, KiTa und familiengerechten Stadthäusern wegen der Multifunktionalität des Baukörpers eine besondere Herausforderung dargestellt hätten. „In enger Zusammenarbeit haben alle Beteiligten eine optimale Lösung entwickelt, die jetzt zügig umgesetzt werden kann“, sagt er. Mit dem Umbau der Markus-Kirche zum „Brot+Zeit“ habe außerdem die Chance bestanden, den Charakter der Kirche zu erhalten und einen Stadtteiltreff zu schaffen, der über ein ganz besonderes Flair verfüge.

Obwohl dafür das Ludwig-Steil-Haus weichen muss, sieht Pfarrer Matthias Blomeier dessen Abriss „nicht mit Wehmut“. Vielmehr steht für ihn rückblickend fest: „Die Entwicklung hat uns alle ein Stück weitergebracht – im Quartier und auch in unserer Gemeinde.“ So werde nicht nur der Kindergarten erhalten, sondern der Stadtteil bekomme auch einen größeren, flexibel nutzbaren Gemeinschaftsraum. Zudem bieten die Fusion mit der Luther-Kirche und der Umzug in das neue Gemeindehaus an der Otto-Brenner-Straße für seine Gemeinde erhebliche Vorteile. Voraussetzung dazu sei aber der Verkauf des Ludwig-Steil-Hauses gewesen.


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