Nachbarschaft im Quartier fördern und aktivieren
Richtfest für das Wohnprojekt "Quartier Ost" in Stieghorst
Richtfest für ihr gemeinsames Wohnprojekt in Stieghorst feiern am Dienstag, den 18. Juni um 11.00 Uhr der Verein „Quartier Ost“ e.V. und die Baugenossenschaft Freie Scholle. An der Insterburger Straße 12 entstehen im Zuge des Stadtumbaus Allensteiner Straße 26 barrierefreie Wohnungen für Jung und Alt sowie ein Gemeinschaftsbereich. Kommen die Arbeiten so voran wie bisher, sollten die Wohnungen im Sommer nächsten Jahres bezugsfertig sein. Zurzeit sind noch Wohnungen für Alleinerziehende und Familien zu haben.
Gemeinsames Ziel von Verein und Genossenschaft ist es, das Zusammenleben der Generationen zu fördern und Nachbarschaft zu aktivieren und gleichzeitig die Privatsphäre der einzelnen Bewohner zu wahren und zu respektieren. Dazu wollen sie Menschen aus unterschiedlichen Berufen und mit unterschiedlichen Lebenswegen unter einem Dach zusammenbringen.
Die Vermietung der Wohnungen liegt in den Händen des Vereins. „Wir waren von Beginn an in die Planungen des Projektes einbezogen. Jetzt wollen wir natürlich auch beeinflussen, mit wem wir in Zukunft unter einem Dach wohnen“, erklären die Wohnprojektler. Nachbarschaftliche Kommunikation und Aktivität sollen eben das Ziel aller zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner sein.
Wichtig ist ihnen auch, dass die Nachbarschaft nicht nur innerhalb der Hausgemeinschaft, sondern ausdrücklich auch mit dem angrenzenden Quartier gelebt werden soll. „Wir wollen uns ganz gezielt auch an die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung wenden“, erklären sie. Der Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss, zu dem auch ein Gästezimmer, ein Spielzimmer sowie Küche und Terrasse gehören, soll deshalb auch für Aktionen mit der Nachbarschaft in der Scholle-Siedlung genutzt werden.
Informationen zum „Quartier Ost e.V.“ und zur Vermietung der freien Wohnungen gibt es bei Anita Albers, Telefon 05 21 / 48 92 34. Außerdem erhalten Interessierte weitere Infos bei den regelmäßigen Treffen im „greec tavernio“ (ehemals Café nio), Rathausplatz am Niederwall. Sie finden jeweils am ersten Dienstag eines Monats um 20 Uhr statt. Darüber hinaus kann man sich unter www.wohnprojekt-quartierost.de und facebook.com/WohnprojektQuartierOst/ vorab über das Wohnprojekt informieren.
Das Wohnprojekt „Quartier Ost“
Auf dem Grundstück Insterburger Straße 12 baut die Freie Scholle insgesamt 26 barrierefreie Wohnungen. Um die Begegnung der Bewohner untereinander zu fördern, ist das Gebäude in V-Form mit Laubengängen zum Innenhof errichtet. Voraussichtlich im Sommer 2020 soll es bezugsfertig sein. Die Wohnungen sind zwischen 47 und 97 qm groß. Sechs Wohnungen sind öffentlich gefördert. Für ihren Bezug ist ein Wohnberechtigungsschein erforderlich.
Im Einzelnen handelt es sich dabei Zweizimmerwohnungen mit 47 bis 75 qm, Dreizimmerwohnungen mit 67 bis 82 qm, Vierzimmerwohnungen mit 82 qm und eine Wohnung mit fünf Zimmern und 97 qm. Mit diesem Wohnungsmix wollen beide Partner den unterschiedlichen Wohnbedürfnissen der zukünftigen Bewohnern Rechnung tragen und so ein gutes und lebendiges Zusammenleben der Generationen ermöglichen.
Da die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner von Beginn an in die Planungen einbezogen waren, entsprechen Architektur, Wohnungsgrundrisse sowie der Gemeinschaftsbereich weitgehend deren Vorstellungen. Das ist nach Überzeugung von Quartier Ost und Freie Scholle die Voraussetzung dafür, dass verbindliche Nachbarschaft und individuelles Wohnen in den eigenen vier Wänden kein Widerspruch sein müssen, sondern sich im Sinne eines guten Miteinanders ergänzen können. Damit setzt dieses Projekt ganz bewusst einen Gegenentwurf zur aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung, die von einer zunehmenden Individualisierung geprägt ist.
Daten und Fakten
- 26 Wohnungen, sechs öffentlich gefördert
- Wohnfläche 1.824 qm
- Investitionssumme 5,1 Millionen Euro
- Baukosten je Quadratmeter Wohnfläche 2.800 Euro
- Miete freifinanziert 8,50 Euro/qm, öffentlich gefördert 5,25 Euro/qm