Hohe Wohnqualität zu fairen Preisen
Sehr gute Bilanz 2018 ermöglicht weitere Aufstockung der Investitionen
Mit einem Plus von rund 3,4 Millionen Euro konnte die Freie Scholle das Geschäftsjahr 2018 abschließen. „Ein Überschuss in dieser Höhe ist für eine Genossenschaft unserer Größe und angesichts der geplanten Investitionen nicht nur angemessen, sondern auch notwendig“, betont der Vorstandsvorsitzende der Freien Scholle Kai Schwartz und verweist auf die Planungen für das laufende Jahr. Immerhin rund 25 Millionen Euro will die größte Bielefelder Genossenschaft in die Weiterentwicklung ihres Wohnungsbestandes investieren.
„Im Geschäftsjahr 2018 haben wir den Förderauftrag, den wir als Genossenschaft für unsere Mitglieder haben, in jeder Hinsicht erfüllt“, stellt Schwartz fest. Der Vorteil der Unternehmensform Genossenschaft sei, dass es nicht darum gehe, maximale Gewinne zu erzielen. Vielmehr gehe es darum, den Mitgliedern Sicherheit und faire Mieten zu garantieren, so Schwartz, „auch und gerade in dem aktuell sehr angespannten Wohnungsmarkt.“
Mit diesem Anspruch habe die Freie Scholle im Geschäftsjahr 2018 rund 16,7 Millionen Euro für die Instandhaltung, Modernisierung und den Neubau ausgegeben. Darüber hinaus halte die Genossenschaft in ihrem Unternehmensverbund ein umfassendes Netz an wohnbegleitenden Serviceangeboten bereit und stehe über ihr Beteiligungsmanagement in einem dauerhaften Dialog mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Schwartz: „Dieser Dreiklang aus Bauen und Wohnen, Service und Beteiligung hat sich in den vergangenen Jahren mehr als bewährt. Er bietet die Voraussetzungen dafür, dass wir das Wohnen in enger Abstimmung mit unseren Mitgliedern immer wieder auf den Prüfstand stellen und weiterentwickeln können.“
Aufgrund der umfangreichen Bautätigkeit in den vergangenen Jahren stieg die Bilanzsumme im Geschäftsjahr 2018 auf 222 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote liegt bei 26,4 Prozent bzw. 58,5 Millionen Euro. Das Geschäftsjahr schloss die größte Bielefelder Genossenschaft mit einem Überschuss von 3,4 Millionen Euro ab. „Anders als in anderen Unternehmensformen verbleibt dieser Gewinn im Unternehmen und kommt voll und ganz unseren Mitgliedern zugute“, weist Schwartz auf einen weiteren genossenschaftlichen Vorteil hin.
Ihre Modernisierungs- und Neubautätigkeit finanziert die Freie Scholle zu gut einem Drittel mit Hilfe ihrer Spareinrichtung. Im Geschäftsjahr 2018 stieg der Einlagenbestand um 1,9 auf 83,1 Millionen Euro an. „Damit können wir nicht nur die Kapitalkosten reduzieren, sondern auch unsere Unabhängigkeit von den Entwicklungen am Kapitalmarkt dauerhaft verringern“, erklärt Schwartz die Bedeutung der Spareinrichtung für die Genossenschaft.
Für das Geschäftsjahr 2019 hat die Genossenschaft die Investitionen in ihren Hausbesitz noch einmal deutlich gesteigert. Für Instandhaltung, Modernisierung und Neubau sowie für den Erwerb von Grundstücken stehen insgesamt rund 25 Millionen Euro bereit. 18,1 Millionen Euro sind für die Modernisierung und den Neubau vorgesehen. Im Einzelnen plant die Freie Scholle folgende Maßnahmen:
Neubau 2019
Im Rahmen des Stadtumbaus Allensteiner Straße liegt der Neubau für das Wohnprojekt „Quartier Ost“ mit 26 barrierefreien Wohnungen (davon 6 Wohnungen öffentlich gefördert) gut im Zeitplan. Nach den Sommerferien soll in dieser Siedlung außerdem der Baubeginn für den Neubau an der Goldaper Straße 2 und 4 erfolgen. Die Häuser aus den 1960er Jahren waren bereits im Jahr 2016 abgerissen worden. An selber Stelle sollen 28 barrierefreie Wohnungen entstehen. Davon werden 16 Wohnungen mit öffentlichen Mitteln gebaut. Beide Gebäude werden im Niedrig-Energiestandard errichtet.
Um der großen Nachfrage der Mitglieder nach zusätzlichem Parkraum zu entsprechen, soll unter dem Neubau Goldaper Straße 2 eine Tiefgarage entstehen. Außerdem plant die Genossenschaft am Ende der Insterburger Straße den Bau einer Parkpalette mit 44 Stellplätzen.
Ein weiteres Neubauprojekt plant die Freie Scholle im Siedlungsgebiet Flehmannshof. Das Gebäude, in dem sich auch der Nachbarschaftstreff der Siedlung befand, wurde im Frühjahr 2019 abgerissen. An selber Stelle sollen 18 barrierefreie Wohnungen den vorhandenen Wohnungsbestand aus den 1960er Jahren ergänzen. Im Erdgeschoss entsteht der neue Nachbarschaftstreff der Siedlung. Sofern es nicht zu unvorhersehbaren Verzögerungen kommt, ist mit der Fertigstellung des Neubaus Ende des Jahres 2020 zu rechnen.
Einen weiteren, den Bestand ergänzenden Neubau mit kleinen Zweizimmerwohnungen für Singles und familiengerechten Familien hatte die Genossenschaft im Siedlungsgebiet Siebenbürger Straße angekündigt. Im Zuge des Auditierungsverfahrens für ein generationengerechtes Quartier und auch bei der Entwicklung des Integrativen Stadtentwicklungskonzeptes für Baumheide (INSEK) war der Bedarf an solchen Wohnungstypen festgestellt worden. Allerdings ist für dieses Projekt die Änderung des Bebauungsplanes notwendig. Deshalb plant die Genossenschaft den Baubeginn erst für das Jahr 2020.
Insgesamt sind für den Wohnungsneubau 8,1, Millionen Euro im Wirtschaftsplan eingestellt.
Modernisierung 2019
Nachdem die Aufwendungen für die Modernisierung im Jahr 2018 bei 8,1 Millionen Euro gelegen haben, sollen sie in diesem Jahr auf 10,00 Millionen Euro steigen. Insgesamt sollen bis zum Jahresende weitere 160 Wohnungen modernisiert sein. Erneut steht dabei die energetische Nachrüstung der Gebäude im Mittelpunkt. Sie umfasst in der Regel nicht nur die Dämmung der Fassaden, sondern bezieht auch die Dämmung von Dachgeschoss- und Kellerdecke sowie den Einbau energiesparender Fenster mit ein. Alle Maßnahmen sind mit den Siedlungsräten abgestimmt. Umfangreichere Modernisierungen sind:
Am Großen Holz 12 bis 18 energiesparende Maßnahmen sowie die Modernisierung der Bäder und die Montage von Vorstellbalkonen; Am Großen Holz 18 zusätzlich noch Grundrissveränderungen. Da dieses Haus außerdem mit einem Aufzug ausgestattet wird, werden alle 20 Wohnungen barrierefrei erreichbar sein. Die Kosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt mit öffentlichen Mitteln.
Schongauerstraße 32 bis 40 die Erneuerung der Fassaden einschließlich der energetischen Nachrüstung der Gebäude. Dadurch bekommen die Häuser nicht nur ein neues Erscheinungsbild, sondern verfügen künftig auch über Niedrig-Energiestandard.
Württemberger Allee 2 bis 6 ebenfalls die Erneuerung der Fassaden mit der energetischen Nachrüstung der Gebäude, hier zusätzlich mit dem Einbau neuer Fenster. Dieses Programm läuft im dritten Jahr. Mit diesem Bauabschnitt wird die aufwändige Modernisierung des Gebäudekomplexes am Senner Hellweg abgeschlossen.
In der Siedlung Heeper Fichten die Modernisierung der Häuser Carl-Hoffmann-Straße 12 und 12 a mit der Erneuerung der Wohnungstüren und dem Einbau energiesparender Fenster, die sich an den historischen Vorlagen orientieren. Der Anbau von Balkonen ist nicht erforderlich, weil diese Wohnungen bereits damit ausgestattet sind.
In der Siedlung Apfelstraße die Modernisierung der Häuser Apfelstraße 71 bis 75 und Am Rottland 1 bis 5 wie in der Siedlung Heeper Fichten, hier zusätzlich aber auch mit der energiesparenden Dämmung der Keller- und Dachbodendecken. Während an den Wohnungen der Häuser an der Apfelstraße bereits Balkone vorhanden sind, werden an den Wohnungen der Häuser Am Rottland außerdem Balkone angebaut.
In beiden Siedlungen erhalten die Häuser einen neuen Anstrich. Er orientiert sich an den für diese Siedlungen entwickelten Farbkonzept.
Daten und Fakten
- 5.063 Wohnungen; davon 1.070 bzw. 21,1 Prozent barrierefrei/-arm
- 8.003 Mitglieder (Bewohner und Eigentümer)
- Bilanzsumme 221,8 Millionen Euro
- Eigenkapitalquote 26,4 Prozent
- Umsatzerlöse 33,4 Millionen Euro
- Jahresüberschuss 3,4 Millionen Euro
- Dividende 4 Prozent bzw. 538.488,09 Euro
- Fluktuation 8 Prozent
- Vermietungsbedingter Leerstand 0,10 Prozent (5 Wohnungen)
- Nutzungsgebühr im Mittel 5,73 Euro
- Investitionsvolumen 84,8 Millionen Euro seit 2014
- Spareinrichtung mit 83,1 Millionen Euro Einlagenbestand
- Unternehmensverbund Freie Scholle
- Kommunikations- und Beteiligungsplattform in allen Quartieren