Freie Scholle

Münster, 06. November 2007.

Deutschland befindet sich im Umbruch: Der demografische Wandel und die Folgen von Globalisierung und Ausdifferenzierung werfen eine Fülle von Fragen auf, die über die Zukunftsentwicklung der Bundesrepublik entscheiden. Die wichtige Rolle, die Wohnungsbaugenossenschaften in diesen Veränderungsprozessen spielen können, analysiert ein neu erschienenes Buch des Vereins Wohnen in Genossenschaften e.V. Die Autoren Michael Seibt und Prof. Dr. Gregor Halff gehen aus wissenschaftlicher und praxisorientierter Sicht der Frage nach, wie sich Nachbarschaften verändert haben und welchen Wert sie für die Menschen vor Ort und die Gesellschaft als Ganzes haben.

Das Handbuch ‚Leben in Nachbarschaften’ verdeutlicht, dass intakte Nachbarschaften einen Beitrag dazu leisten können, verschiedene Herausforderungen der Zukunft, zum Beispiel hervorgerufen durch Struktur- und demografischen Wandel, zu meistern. Schon heute übernehmen kleine nachbarschaftliche Netzwerke Aufgaben, die die öffentliche Hand nicht mehr finanzieren kann.

„Genau hier setzt genossenschaftliches Wohnen an und entwickelt mit selbst initiierten, auf die spezielle Wohn- und Lebenssituation zugeschnit-tenen Lösungen wertvolle Hilfen“, so Bernhard Koppmann, Vorstandsvorsitzender des Vereins. „Aufgrund des demografischen Wandels und auch angesichts der zunehmenden Mobilität verlieren darüber hinaus die traditionellen Familienverbände immer mehr an Bedeutung. Das bedeutet, dass viele Aufgaben in Zukunft neu organisiert werden müssen. Mit ihren Organisationsstrukturen bieten Genossenschaften optimale Voraussetzungen, um generationsübergreifende Nachbarschaftshilfen aufzubauen und zu fördern. Dadurch aktivieren sie die Menschen selbst, so dass selbst tragende Nachbarschaftsstrukturen und gegenseitige Hilfeleistungen etabliert werden“, so Koppmann weiter.

Michael Seibt und Prof. Dr. Gregor Halff, Autoren des Handbuchs, heben die Vorteile für breite Schichten der Bevölkerung hervor: „Erfreulicherweise profitieren nahezu alle Bevölkerungsgruppen vom Wohnen in Genossenschaften. Unsere Untersuchung zeigt, dass sowohl junge Menschen, Familien und gerade auch ältere Menschen einen hohen Mehrwert aus intakten Nachbarschaften und der hohen Wohnsicherheit ziehen.“

Positiv bewerten sie auch den gesamtgesellschaftlichen Nutzen: „Wohnungsbaugenossenschaften leisten durch ihre Arbeit für den Einzelnen auch einen erheblichen Beitrag für die gesamte Gesellschaft. Ohne jegliche Subventionen bilden sie nicht nur einen wichtigen Eckpfeiler in der Wohnraumversorgung, sondern sie stützen den Wohnungsmarkt und wirken so stabilisierend in die Wohnquartiere hinein.“

Den Anstoß für die zurzeit laufenden Projekte gab die Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e.V. Helmut Knüpp, Vorsitzender der Initiative begrüßt die Veröffentlichung des Handbuchs. „Das Buch zeigt deutlich auf, welchen wichtigen Beitrag Wohnungsbaugenossenschaften seit mehr als über hundert Jahren in Deutschland spielen. Es ist wichtig, auf diese historische Leistung hinzuweisen und gleichzeitig deutlich zu machen, dass genossenschaftliches Wohnen nie zeitgemäßer war als heute. Die aktuellen Diskussionen um ‚Heuschrecken’, Investoren und Wohnsicherheit machen deutlich, dass das Thema Wohnen für viele Menschen weiterhin immens wichtig ist.“ Knüpp weiter: „Mit dem Handbuch ‚Leben in Nachbarschaften’ steht nun ein Handbuch zur Verfügung, dass wissenschaftliche und praxisorientierte Aspekte vereint und den Mehrwert für Nachbarschaften deutlich macht.“

Zu beziehen ist das Handbuch ‚Leben in Nachbarschaften’ zum Preis von 9,50 € beim Verein Wohnen in Genossenschaften e.V., Steinfurter Straße 60a, 48149 Münster, www.wohnen-in-genossenschaften.de.

Dem Verein Wohnen in Genossenschaften e.V. gehören 41 Mitglieder mit zusammen rund 113.000 Wohnungen an. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, das Profil der Genossenschaften zu schärfen und die Position der Genossenschaften in der gesellschaftspolitischen Situation deutlich zu artikulieren. Durch wissenschaftliche Publikationen und Stellungnahmen sowie der Förderung der Forschung auf dem Gebiet des Genossenschaftswesens will der Verein Aufklärungsarbeit zum Wohnen in Genossenschaften leisten und zur Verbreitung des Genossenschaftsgedankens beitragen.

Bei Rückfragen zum Handbuch und zum Verein „Wohnen in Genossenschaften“, wenden Sie sich bitte an:
Michael Seibt
Tel.: +49 (0)521 / 9888 - 252
Fax.: +49 (0)521 / 9888 - 100
E-Mail: Baugenossenschaft Freie Scholle

Bei Rückfragen zur „Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e.V.“, wenden Sie sich bitte an:
Miguel Schaar
Tel.: +49 (0)30 / 82 403 - 126
Fax.: +49 (0)30 / 82 403 - 159
E-Mail: Wohnungsbaugenossenschaften