Gute Nachbarschaft und sicheres Wohnen im Alter

Freie Scholle Nachbarschaftshilfe e.V. feiert 25-jähriges Jubiläum

Vor 25 Jahren gründete die Baugenossenschaft Freie Scholle ihren Nachbarschaftshilfeverein. Damit wollte sie nicht nur den Service für die älteren Genossenschaftsmitglieder ausbauen, sondern auch die Nachbarschaft in den Stadtteilen fördern und stärken. Heute ist der gemeinnützige Verein aus dem Unternehmensverbund der mit 5.030 Wohnungen größten Bielefelder Genossenschaft nicht mehr wegzudenken. Das Jubiläum feiert der Verein am kommenden Sonntag mit einem großen Familienfest.

„Wir können in diesem Jahr auf ein Vierteljahrhundert überaus erfolgreiche Arbeit zurückblicken", sagt der Vorsitzende des Vereins Freie Scholle Nachbarschaftshilfe e.V. Bernhard Koppmann. So trage der Verein ganz entscheidend auch über die Scholle-Siedlungen hinaus zu guten Nachbarschaften in den Stadtteilen bei. Dazu stehe den Bewohnerinnen und Bewohner in jeder Siedlung ein Nachbarschaftstreff zur Verfügung.

Dank der über 70 ehrenamtlichen Mitarbeiter gebe es hier die unterschiedlichsten Angebote für Kommunikation und Begegnung in der Nachbarschaft. „Das ist in den Siedlungen natürlich sehr unterschiedlich, denn die Ehrenamtlichen wissen selbst am besten, was in ihren Siedlungen gebraucht wird und bei den Nachbarn ankommt", ist Koppmann überzeugt. Großen Wert legt Koppmann darauf, dass die Treffs allen Altersgruppen offenstehen. Die Scholle-Lernhilfe, Kunst-Workshops und Kindernachmittage sind deshalb genauso anzutreffen wie Kaffeetreffs oder Mittagstische für Senioren. Weitere Angebote des Vereins sind u.a. ein Ausflugs- und Freizeitprogramm und Computerkurse.

Innerhalb des Unternehmensverbundes Freie Scholle trägt der Verein entscheidend dazu bei, dass die Mitglieder der Freien Scholle und ihre Angehörigen auch im Alter, bei Krankheit oder Pflegebedürftigkeit in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben können. Bereits zwei Jahre vor der Vereinsgründung hatte die Genossenschaft mit dem Aufbau einer unternehmenseigenen Altenarbeit begonnen. Die Vereinsgründung war die folgerichtige Weiterentwicklung und ergänzte die Arbeit der Sozialarbeiter um praktische Serviceleistungen, die den Mitgliedern eine eigenständige Lebensführung ermöglichen sollten.

Koppmann: „Durch die Anerkennung als Dienststelle für den Zivildienst im Jahr 1991 konnten wir den Mobilen Sozialen Dienst aufbauen. Seine Bundesfreiwilligen unterstützen hilfebedürftige Scholle-Bewohner in ihrem Wohnalltag." Noch im selben Jahr entstand die erste Einrichtung für Betreutes Wohnen. Inzwischen stellt der Verein mit Hilfe von Kooperationspartnern in sieben Siedlungsgebieten rund um die Uhr Wohnsicherheit und Lebensqualität für ältere Menschen mit Hilfebedarf her. Weitere Serviceangebote für mehr Wohnsicherheit im Alter sind die kostenlose Ausleihe von Pflegehilfsmitteln und Rufbereitschaften in fünf Siedlungen der Freien Scholle.

Möglich wurde der kontinuierliche Ausbau der Serviceleistungen durch die breite Unterstützung der Genossenschaftsmitglieder. Seit 1997 zählt der Verein rund 1.500 Mitglieder. Mit ihren monatlichen Beiträgen unterstützen sie die Vereinsarbeit dauerhaft. „Dadurch können wir unser Leistungen ohne jegliche öffentliche Förderung anbieten", erklärt Kai Schwartz, Vorstandsmitglied des Nachbarschaftshilfevereins und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft. Deshalb habe der Verein sein Angebot auch dann aufrechterhalten können, als das Soziale Netz auch in Bielefeld immer größere Einschnitte habe hinnehmen müssen. Schwartz: „Diese Unabhängigkeit ist die Voraussetzung dafür, dass sich die Mitglieder der Freien Scholle auf ihren Verein verlassen können."

Wichtig sei es, blickt Schwartz nach vorne, den Verein zukunftsfest zu machen. So gelte es den Generationswechsel zu begleiten, der sich seit einigen Jahren in der ehrenamtlichen Arbeit vollzieht. Viele Ehrenamtliche der ersten Stunde haben sich nach langjährigem Engagement inzwischen aus Altersgründen zurückgezogen. Neue Mitglieder übernehmen deren ehrenamtliche Arbeit. Darüber hinaus spiegele sich die Vielfalt des gesellschaftlichen Lebens auch in den Quartieren der Stadt wieder. „Auch hierauf müssen wir Antworten finden, wenn wir den Verein für neue Mitglieder öffnen wollen", zeigt Schwartz eine weitere Zukunftsaufgabe für den Verein auf.

Das 25-jährige Jubiläum feiert der Verein Freie Scholle Nachbarschaftshilfe am kommenden Sonntag, den 30. August mit einem großen Familienfest auf dem Gelände des Nachbarschaftszentrums Meinolfstraße. Von 11 bis 18 Uhr gibt es Live-Musik im Festzelt sowie ein Kinderfest. Darüber hinaus hält ein „Markt der Möglichkeiten" nicht nur Informationen rund um das Wohnen bereit, sondern lädt auch zum Mitmachen ein. Wer sich ein Bild von der Vielfalt und Lebendigkeit des Freie Scholle Nachbarschaftshilfevereins machen möchte, ist herzlich eingeladen.

 


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