Gute Nachbarschaft in einer lebenswerten Siedlung

"Ein Jahr bevor die ersten Häuser unserer Siedlung fertig wurden, sagte John F. Kennedy: 'Ich bin ein Berliner.' Ich freue mich, dass ich heute sagen darf 'Ich bin ein Baumheider'", begrüßte der Siedlungssprecher Walter Maletzki die rund 500 Besucher des Siedlungsfestes "50 Jahre Siebenbürger Straße".
Über dieses Bekenntnis zum Stadtteil freute sich der Vorstandsvorsitzende Freie Scholle Kai Schwartz. Er erinnerte daran, dass die rund 500 Wohnungen Mitte der 1960er Jahre weit vor der Stadt auf der grünen Wiese entstanden: "„Die Straßenbahn fuhr nur bis zur Karolinenstraße. Infrastruktur gab es keine."
Um die Nahversorgung für die Bewohner zu sichern, hatte die Genossenschaft in der Mitte ihrer Siedlung einen Konsum eingerichtet. "Außerdem stand ein Waschhaus zur Verfügung. In einer Zeit, in der Waschmaschinen noch ein Luxusgut waren, war das ein Beitrag zu mehr Wohnkomfort", erinnerte Schwartz.
In den folgenden fünf Jahrzehnten entwickelte sich die Siedlung der Freien Scholle laufend weiter. So führte die Genossenschaft zuerst hier Mitte der 1990er Jahre die "Erweiterte Selbstverwaltung" ein. Außerdem baute die Genossenschaft seit 2010 15 Prozent der Wohnungen an der Siebenbürger Straße altengerecht um. Darüber hinaus erhöhen heute ein Pflegestützpunkt und eine Einrichtung für Betreutes Wohnen die Wohnsicherheit für die älteren Bewohner.
Einer der Höhepunkte des Jubiläumsfestes war zweifellos die Ehrung der 41 Genossenschaftsmitglieder, die von Beginn an in der Scholle-Siedlung wohnen. Schwartz: "Es gäbe die guten und stabilen Nachbarschaften nicht ohne die Menschen, die sie ausmachen." Er dankte den Jubilaren dafür, dass sie die Entwicklung ihrer Siedlung in 50 Jahren mitgestaltet haben. Sie seien der Beweis dafür, dass es sich im Bielefelder Osten gut wohnen lässt.
Im Nachgang zum Siedlungsfest teilte der Festausschuss mit, dass er dank des guten Besuchs 300 Euro an den Verein Freie Scholle Nachbarschaftshilfe und 85 Euro für den Nachbarschaftstreff der Siedlung spenden konnte. Hierfür sagt die Freie Scholle herzlichen Dank.