Fernsehen und Radio aus eigener Hand

Haus-Media-GmbH der Freien Scholle sichert unabhängige Fernsehversorgung

Spätestens ab 1. Januar 2009 versorgt die neu gegründete Haus-Media-GmbH Bielefeld (HMG) der Freien Scholle die Wohnungen der Genossenschaft mit Rundfunk und Fernsehen. Die Gesellschaft ist zu hundert Prozent Tochter der Freie Scholle Bau- und Dienstleistungsgesellschaft mbH und ergänzt den Unternehmensverbund der Freien Scholle. Dessen Ziel ist es, den Service rund ums Wohnen auszubauen und dabei gleichzeitig die Unabhängigkeit der Genossenschaft zu stärken.

Anlass für die Gründung der HMG war das Ende des Vertrages, den die Freie Scholle seinerzeit mit der Deutschen Telekom über die Kabel-TV- und Hörfunkversorgung abgeschlossen hatte. Deren Nachfolger „ish“ bzw. jetzt „Unitiymedia“ hatte bereits für 2007 eine deutliche Erhöhung der Gebühren angekündigt.

Weitere Gebührenerhöhungen hält die Freie Scholle nicht für ausgeschlossen. Durch die Gründung der Haus-Media-Gesellschaft will sie jedoch im Interesse ihrer Mitglieder weiteren unvorhersehbaren Preissprüngen vorbeugen und die Unabhängigkeit der Genossenschaft sichern.

Unabhängig davon war die Entwicklung einer genossenschaftseigenen Lösung nicht zuletzt aber auch erforderlich, weil die sukzessive Umstellung von analogem auf digitales Fernsehen bereits begonnen hat. Würde die Freie Scholle jetzt nicht reagieren, bestünde die Gefahr, dass das Kabelnetz in der Genossenschaft schleichend und unkontrolliert umgerüstet würde.

Zusammen mit dem Kooperationspartner WTC - Wohnen & TeleCommunication (WTC) hat die HMG zwischenzeitlich ein Konzept für die Umrüstung entwickelt, das für alle Scholle-Wohnungen die Fernseh- und Radioversorgung über Kabel sicherstellt. Die monatlichen Kosten dafür werden pro Wohnung ca. 8,19 € betragen.

Vorab rüstet die HMG das Kabelnetz und die Kabelanschlüsse in allen Wohnungen auf. Nach Installation des neuen Netzes haben die Mitglieder der Freien Scholle dann die Möglichkeit, über die HMG außerdem Internet, Telefon, Kino auf Abruf („Video on demand“) u.v.m. zu beziehen. Die Zusatzleistungen werden separat berechnet. Dadurch stellt die HMG sicher, dass nur die Mitglieder für Zusatzleistungen bezahlen, die diese auch tatsächlich wünschen und benötigen – wie zum Beispiel einen leistungsfähigen Internetanschluss.

Darüber hinaus will die Genossenschaft die Gebäudeleittechnik ausbauen und darüber künftig beispielsweise die Ablesung der Heizungen und Wasseruhren vornehmen. Außerdem können über das „rückkanalfähige“ Kabelnetz weitere wohnbegleitende Dienstleistungen wie zum Beispiel Brandmeldervernetzung, Hausnotruf oder auch ein eigener „Scholle-Info-Kanal“ angeboten werden. HMG und Freie Scholle verweisen darauf, dass die Umrüstung in Abstimmung mit den Selbstverwaltungsgremien der Genossenschaft erfolgt. Bereits im März waren die Planungen in den elf Siedlungsräten vorgestellt und diskutiert worden.
Die Umrüstung beginnt Anfang Dezember dieses Jahres und soll bis Mitte 2008 abgeschlossen sein. Die betroffenen Mitglieder werden rechtzeitig von der HMG und deren Partner WTC über die anstehenden Maßnahmen unterrichtet.

Vorgesehen ist die Installation einer Kopfstation auf dem Verwaltungsgebäude der Freien Scholle, die Fernseh- und Radioprogramme vom Satelliten empfängt. Über ein Hochleistungskabel (HFC-Kabel) werden die Programme dann zu zentralen Übergabepunkten in den Siedlungen weitergeleitet. Von diesen Stationen aus erfolgt dann die Versorgung der einzelnen Häuser und Wohnungen.

Einzelhäuser, die nicht in unmittelbarer Nähe einer Scholle-Siedlung liegen, können allerdings aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht an das neue Kabelnetz angeschlossen werden. Für sie erfolgt die Fernsehversorgung entweder über eine dezentrale Kopfstation mit Parabolantenne oder wie bisher über einen individuellen Kabel-Zugang.

Hintergrundinformation:

Der Münchener Kabelanbieter WTC - Wohnen & TeleCommunication GmbH & Co. KG verfügt über langjährige Erfahrungen als Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen für Rundfunk, Multimedia und Medientechnik in der Immobilie. WTC berät und unterstützt Wohnungsunternehmen bei ihrer Medienversorgung. Aus technischem Know-how und fundierter Kenntnis des Marktes entwickelt WTC maßgeschneiderte Wirtschaftspläne und Geschäftsmodelle. Dazu gehören auch Planung, Bau und Betrieb von Kabelnetzen. Informationskanäle für die Bewohner, Highspeed Internet und Telefonie gehören ebenfalls zum Angebot.


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