Ein „Mühlenpark“ für das Quartier: Ein Kooperationsprojekt der von Laer Stiftung und der Freien Scholle

Ein „Mühlenpark“ für das Quartier: Ein Kooperationsprojekt der von Laer Stiftung und der Freien Scholle Demografischer, wirtschaftlicher und ökologischer Wandel stellen unsere Gesellschaft vor völlig neue Herausforderungen.

Mit ihrem gemeinsamen Projekt „Mühlenpark“ zeigen die von Laer Stiftung Bielefeld und die Baugenossenschaft Freie Scholle beispielhaft auf, wie sich ein Stadtquartier durch generationsübergreifende Wohnformen und ergänzende Infrastrukturangebote ebenso zukunftsweisend wie innovativ verändern kann.

Nachdem der Umbau der Markus-Kirche zum Stadtteiltreff „Brot+Zeit“ weitestgehend abgeschlossen werden konnte, geht die Entwicklung des „Mühlenparks zwischen Rußheide und Spindelstraße mit dem Abriss des Hauses Kleine Howe 4 in die nächste Phase. Läuft alles nach Plan, soll Ende Juli nach dem Abriss des ehemaligen kirchlichen Kindergartens sofort der Neubau einer Kindertagesstätte und dreier Stadthäuser erfolgen.
Insgesamt unterteilt sich das Projekt in sieben Einheiten, die in den kommenden Jahren sukzessive verwirklicht werden sollen. Im Einzelnen sind dies:

1. „Brot+Zeit. Genuss und Begegnung“: Stadtteiltreff für größere Veranstaltungen und Familienfeiern; gleichzeitig Projekt für die Ausbildung junger erwerbsloser Menschen zu Catering-Fachkräften, 2. Kita „Mühlenpark“ im Erdgeschoss des ersten Bauabschnitts mit zwei Tagesgruppen und einer Gruppe mit selbstständiger Betreuung durch die Eltern zusammen mit Tagesmüttern, 3. drei Stadthäuser für junge Familien im Ober- und Dachgeschoss des ersten Bauabschnitts, 4. betreutes Wohnen für künftige Leistungssportler in Kooperation mit dem DSC Arminia Bielefeld, 5. barrierefreie Wohnungen mit Betreuungsangebot durch die Freie Scholle, 6. „Markusplatz“ als Raum für Kommunikation und Begegnung im Stadtteil, 7. „Energie-Lehrpfad“ mit verschiedenen Ausstellungsobjekten zu alternativen Energien.

Der Stadtteiltreff „Brot+Zeit“

Die ehemalige Markus-Kirche wurde zum Stadtteiltreff „Brot+Zeit“ umgebaut. Die neu gestalteten Räumlichkeiten stehen dem Quartier an der Rußheide als Raum für Kommunikation und Begegnung zur Verfügung. Hier können Bürgerversammlungen genauso stattfinden wie Informationsveranstaltungen oder Familienfeiern. Die Umbauarbeiten führten im Rahmen eines Beschäftigungsprojektes Langzeitarbeitslose unter Anleitung der von Laer Stiftung aus. Hieraus ist inzwischen das Beschäftigungsprojekt „Herbert“ entstanden. Alle am Umbau beteiligten Langzeitarbeitslosen konnten so in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden.

Insbesondere für Feiern bietet das „Brot+Zeit“ ausgezeichnete Voraussetzungen. Bewohner aus dem Stadtteil, deren Wohnung für die Ausrichtung einer größeren Feier zu klein ist, finden hier ganz in ihrer Nähe stilvolle Räumlichkeiten mit einem ganz besonderen Flair. Mit Raum für bis zu 80 Personen und einer komplett ausgestatteten Küche ist das „Brot+Zeit“ flexibel nutzbar.

Die Bewirtung der Gäste übernehmen die Mitarbeiter der von Laer Stiftung. Im Rahmen eines Modellprojektes bildet die Stiftung junge erwerbslose Menschen zu Catering-Fachkräften aus. Das Projekt wird vom Land NRW gefördert. Darüber hinaus stehen die Räumlichkeiten für regelmäßige Angebote zur Verfügung. Angedacht ist beispielsweise die Einrichtung eines Mittagstisches für Kinder und Senioren. Die von Laer Stiftung und die Freie Scholle freuen sich über weitere Ideen, Wünsche und Anregungen der Bewohner.

Im Rahmen ihres Konzepts des Lebensgerechten Wohnens errichtet die Freie Scholle im ersten Bauabschnitt eine Kindertagesstätte und drei darüber liegende Stadthäuser für junge Familien.

Im Erdgeschoss entsteht die Kita »Mühlenpark «. Hier betreibt die von Laer Stiftung zwei Tagestättengruppen. In einer weiteren Gruppe können junge Eltern gemeinsam mit Tagesmüttern ihre Kinder selbstständig betreuen.

Die darüber liegenden Stadthäuser haben zwei Geschosse. In ihrem Untergeschoss befinden sich Küche, Abstellraum und Gäste-WC mit Dusche sowie das Wohnzimmer mit angrenzender Dachterrasse zum „Markusplatz“. Im Obergeschoss befinden sich Schlaf- und Kinderzimmer und Bad.

Betreutes Wohnen für künftige Leistungssportler

Im ehemaligen Pfarrhaus ist in Kooperation der von Laer Stiftung mit dem DSC Arminia Bielefeld die Einrichtung eines Betreuten Wohnens für künftige Leistungssportler angedacht. Zurzeit unterhält die von Laer Stiftung in diesem Haus den Kindergarten sowie die U3-Gruppe „Spindelkids“. Sobald der erste Bauabschnitt mit der KiTa fertig gestellt ist, werden Kindergarten und „Spindelkids“ in den Neubau umziehen, so dass bis dahin über die endgültige Nutzung des ehemaligen Pfarrhauses entschieden werden kann.

Auf dem Gelände des Hauses Kleine Howe 4, das zurzeit abgerissen wird, plant die Freie Scholle nach Fertigstellung der KiTa und der Stadthäuser in einem weiteren Bauabschnitt die Einrichtung von barrierefreien Wohnungen mit Betreuungsangebot.

„Markusplatz“

Durch die Stadthäuser und die barrierefreien Wohnungen wird der „Markusplatz“ gefasst. Geht es nach den Wünschen der Kooperationspartner, soll sich der Platz für Jung und Alt zum Mittelpunkt des Quartiers an der Rußheide entwickeln. Das Konzept für den „Mühlenpark“ bietet hierfür sehr gute Voraussetzungen, indem es familiengerechtes Wohnen und Wohnen im Alter miteinander kombiniert. Die Gestaltung des Platzes soll gemeinsam mit den Bewohnern des Quartiers erfolgen. Darüber hinaus hat der „Markusplatz“ eine wichtige Funktion als Scharnier zwischen dem Grünzug an der Rußheide und dem Grünzug zwischen der Scholle-Siedlung und Stadtteiltreff „Brot+Zeit“.

Energie-Lehrpfad

Im Grünzug zwischen „Markusplatz“ und der Scholle-Siedlung soll zu einem späteren Zeitpunkt ein Energie-Lehrpfad entstehen. Hier soll die Gewinnung und Nutzung alternativer Energien aus Sonne, Wind und Wasser an Objekten dargestellt und gegebenenfalls ausprobiert werden können. Erste Gespräche mit den Stadtwerken Bielefeld wurden hierzu geführt.


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