Ein halbes Jahrhundert in der Freien Scholle

Baugenossenschaft ehrt 230 Jubilare

Mit einer feierlichen Jubilarehrung bedankte sich die Freie Scholle bei 230 Mitgliedern, die 50 Jahre und mehr in einer eigenen Wohnung der Genossenschaft gewohnt haben. Die insgesamt drei Festveranstaltungen im Fichtenhof im Friedrich-Ebert-Haus der Genossenschaft bildeten den Abschluss des Veranstaltungsreigens, zu dem die Freie Scholle anlässlich ihres 100jährigen Jubiläums eingeladen hatte.

„Unsere Jubilare haben mit ihren Familien ein halbes Jahrhundert und länger in der Freien Scholle gewohnt und damit die Hälfte der 100 Jahre nicht nur miterlebt, sondern zum Teil auch sehr aktiv mitgestaltet", sagt der Vorstandsvorsitzende der Freien Scholle Bernhard Koppmann. „Dafür wollen wir mit der Jubilarehrung aufrichtig und im Namen der Genossenschaft ‚Danke schön‘ sagen." In seiner Ansprache erinnerte er daran, dass die Freie Scholle gerade in der schwierigen Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg auf Mitglieder angewiesen war, für die Selbsthilfe und Solidarität nicht nur ein Wort, sondern eine Selbstverständlichkeit waren.

„Aber auch die Rückbesinnung auf unsere genossenschaftlichen Wurzeln in den 80er und 90er Jahren mit dem Aufbau unserer Altenarbeit, der Gründung von Spareinrichtung und Nachbarschaftshilfeverein sowie dem Ausbau unserer genossenschaftlichen Selbstverwaltung wäre ohne Ihre aktive Unterstützung gar nicht möglich gewesen", unterstrich er die große Selbsthilfeleistung der Scholle-Mitglieder.

„Indem Sie der Freien Scholle über eine so lange Zeit treu geblieben sind, waren Sie in Ihren Siedlungen aber auch verlässliche Anker der Nachbarschaften. Gerade für neue Mitglieder waren sie immer auch Orientierung und Halt. Damit haben Sie auch einen Anteil am guten Miteinander in ihren Häusern", wies Koppmann auf die Bedeutung der Jubilare für die guten Nachbarschaften in den Siedlungen der Freien Scholle hin.

Sein besonderer Dank galt den Jubilarinnen Helene Bölstorf und Hedwig Bokermann. Sie wohnen 73 bzw. 66 Jahre in einer eigenen Scholle-Wohnung. Helene Bölstorf bezog ihre Scholle-Wohnung zusammen mit ihrem Ehemann 1938 in der Siedlung Heeper Fichten. Dagegen hat Hedwig Bokermann bereits als Kind in der Scholle-Siedlung Am Niedermühlenhof. In derselben Siedlung wurden sie und ihr Mann dann 1945 stolze Besitzer der Scholle-Wohnung, in der sie noch heute lebt. Zur Jubilarehrung wurde sie von ihrer Tochter Erika Kerker begleitet, die ihrerseits für 50 Jahre Treue zur Freien Scholle geehrt wurde.

Insgesamt hatte die Freie Scholle 230 Jubilare und Angehörige in die Traditionsgaststätte eingeladen. Für den festlichen Rahmen sorgte der Sänger Frank Bothe mit Liedern aus den Goldenen Zwanzigern und Musical-Evergreens. Dagegen erinnerte das Bielefelder Comedy-Duo „Horst und Hilde" alias Ingo Börchers und Daniela Brune daran, dass nicht nur das Scholle-Leben auch eine heitere Seite hat.

„Nachdem wir in unserem Jubiläumsjahr nicht nur gefeiert haben, sondern auch vielfältige Anlässe gegeben haben, sich mit dem genossenschaftlichen Wohnen auseinanderzusetzen, waren die Jubilarehrungen zweifellos ein würdiger Schlusspunkt", betonte das geschäftsführende Vorstandsmitglied Kai Schwartz. „Schließlich haben unsere langjährigen Mitglieder großen Anteil daran, dass wir dieses Jubiläum überhaupt feiern konnten." Gerade in der heutigen, doch sehr schnelllebigen Zeit sei das keineswegs selbstverständlich, sondern verdiene Dank und Anerkennung.


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