Die Siedlung „Heeper Fichten“ erstrahlt in altem Glanz
Freie Scholle modernisiert nach historischen Vorlagen
Im Jahr 2014 begann die Freie Scholle mit der Modernisierung ihres Siedlungsgebietes Heeper Fichten. Zurzeit werden an der Carl-Hoffmann-Straße 20 bis 26 die Balkone installiert. Nach Abschluss der gesamten Maßnahme werden 21 Häuser mit 133 Wohnungen modernisiert sein. Die bisherigen Baukosten belaufen sich auf 2,7 Millionen Euro. Davon entfallen 1,5 Millionen Euro auf die Instandhaltung und 1,2 Millionen Euro auf die Modernisierung.
Das laufende Modernisierungsprogramm umfasst die Wohnungen des zweiten Bauabschnitts. Dessen 354 Wohnungen baute die Genossenschaft in den Jahren 1929 und 1930. Bereits zwischen 2001 und 2005 hatte sie die Dächer dieser Gebäude instand gesetzt. Im Zuge der laufenden Modernisierung erhalten die Häuser Balkone und Terrassen sowie wärmedämmende Kunststofffenster, die sich an den historischen Vorlagen orientieren. Außerdem bekommen die Häuser einen neuen Anstrich gemäß dem siedlungsumfassenden Farbkonzept. Des Weiteren werden neue Wohnungseingangstüren eingebaut.
In Ergänzung zum Modernisierungsprogramm modernisiert die Freie Scholle auf Wunsch der Mitglieder auch die Bäder. Im Zuge von Wohnungswechseln läuft dies automatisch. Darüber hinaus wurden die Erdgeschosswohnungen der Häuser Carl-Hoffmann-Straße 9 a und 21 a so umgebaut, dass sie bei Bedarf durch den Anbau eines Außenlifts kurzfristig barrierefrei erschlossen werden können.
Alle Maßnahmen stimmt die Freie Scholle im Rahmen der genossenschaftlichen Beteiligung mit der Arbeitsgruppe „Zukunft Heeper Fichten“ ab. Ihr gehören neben Delegierten des Siedlungsrates auch das für die Siedlung zuständige Aufsichtsratsmitglied sowie Mitarbeiter der Verwaltung an.
Da der erste Bauabschnitt der Siedlung – die Häuser Althoff-, Ziegel- und Adolf-Damaschke-Straße – unter Denkmalschutz steht, sind bei der Modernisierung des zweiten Bauabschnitts die Vorgaben der Denkmalbehörde zu beachten. Sie sehen ein konservatives Farbkonzept vor. Außerdem sind Balkonverkleidungen in der Fassadenfarbe zu verwenden.
Mit der Modernisierung der Häuser Carl-Hoffmann-Straße 20 bis 26 ist ein Drittel des Modernisierungsprogramms abgewickelt. Für die übrigen Gebäude ist Zug um Zug das gleiche Modernisierungsprogramm vorgesehen.
Hintergrund
Die Scholle Siedlung im 5. Kanton entstand in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre in zwei Bauabschnitten vor den Toren der Stadt und gilt noch heute neben dem „Karl-Marx-Hof“ in Wien und dem „Weegerhof“ in Solingen als Musterbeispiel für den Reformwohnungsbau der 1920er Jahre. Anlass war nicht nur die für damalige Zeit hochwertige Ausstattung von Arbeiterwohnungen. Vielmehr plante die Genossenschaft ein ganzes Bündel von Gemeinschaftseinrichtungen mit, die neben der Nahversorgung (Konsum, Fleischer, Frisör) auch erheblichen Wohnkomfort garantierten (Waschhaus, Kindergarten, Nachbarschaftstreff, Gemeinschaftshaus).