Bielefelder Wohnungsbaugenossenschaften legen Wert auf Nachhaltigkeit

Positive Bilanz für das Jahr 2012

Wohnungsbaugenossenschaften in Bielefeld bieten traditionell hochwertigen Wohnraum zu fairen Preisen – und zusätzlich ein besonderes Selbstverständnis mit gutem Service. Auf diese Weise haben sie in der Vergangenheit immer wieder Impulse für gutes und sicheres Wohnen auch über die Stadt hinaus setzen können.

Mitglieder einer Wohnungsbaugenossenschaft sind nicht nur Kunden des Unternehmens, sondern gleichzeitig auch deren Eigentümer. Nicht zuletzt deshalb ist die Geschäftspolitik einer Genossenschaft auf Nachhaltigkeit angelegt. „Den Mitgliedern gehört die Genossenschaft. Unser Auftrag ist es, für sie den genossenschaftlichen Förderauftrag zu erfüllen und sie dadurch besserzustellen“, erklären die Vorstandsvorsitzenden der Bielefelder Wohnungsbaugenossenschaften Jörg Kuhlmann (Bielefelder Wohnungsverein), Kai Schwartz (Freie Scholle), Marlus Fleer (gbb Brackwede) und Rainer Kolodziey (GSWG Senne) die Besonderheiten der genossenschaftlichen Unternehmensform.

Da die Entscheidungen bei Genossenschaften nicht unter strengen Renditevorgaben und Gewinnmaximierung stehen, sondern stets das Wohl der Mitglieder zum Ziel haben, sind Stabilität und Nachhaltigkeit besondere Pluspunkte dieses traditionellen und zugleich zukunftsfähigen Geschäftsmodells. Auf diese Weise sind in Bielefeld in den vergangenen Jahren Modellprojekte entstanden, die wie zum Beispiel der Beginenhof der GSWG Senne, das Nachbarschaftszentrum Meinolfstraße der Freien Scholle, oder das Neubauprojekt für Jung und Alt an der Bonner Straße der gbb in Bielefeld-Brackwede mit Mietreihenhäusern und Seniorenwohnungen sowie einem Nachbarschaftstreff auch über Bielefeld hinaus Beachtung gefunden haben. Der Bielefelder Wohnungsverein konzentriert sich dagegen im Kern auf die Modernisierung seiner überwiegend historischen Gebäude und legt bei der energetischen Sanierung großen Wert auf den Erhalt des Charakters dieser Gebäude.

„Genossenschaft ist Nachbarschaft“, sind die Wohnungsbaugenossenschaften der Region zudem überzeugt. Mit der Förderung stabiler Nachbarschaften haben die Wohnungsbaugenossenschaften ein Thema in den Mittelpunkt ihrer Geschäftspolitik gerückt, das bei der Bewältigung der Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft eine zentrale Rolle spielt. Damit wollen sie ihren Mitgliedern eine dauerhafte Wohnperspektive bieten. Gleichzeitig gehen von gut funktionierenden Nachbarschaften in den Siedlungen der Genossenschaften immer auch stabilisierende Impulse für das Zusammenleben im Stadtteil aus. Dadurch werden stabile, gut funktionierende Nachbarschaften zu einem zentralen Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft.

Die vier Vorstandsvorsitzenden gehen davon aus, dass angesichts des demografischen Wandels nachbarschaftlich organisierte Hilfen zunehmend die familiären Hilfen ablösen werden. Darüber hinaus habe die Entwicklung der öffentlichen Haushalte in den vergangenen Jahren zu erheblichen Einschnitten ins Soziale Netz geführt. Viele kleine Dinge des Alltags werden deshalb schon heute von Nachbarn ausgeführt. Angesichts der zunehmenden Mobilität und der Schnelllebigkeit in unserer Gesellschaft wird Nachbarschaft darüber hinaus gerade auch für viele junge Menschen immer wichtiger. Steht beispielsweise aus beruflichen Gründen ein Umzug in eine andere Stadt an, können gelebte Nachbarschaften am neuen Wohnort Halt und Orientierung bieten.

Grundprinzipien der Wohnungsbaugenossenschaften bleiben aber unverändert Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Die Genossenschaft besteht aus ihren Mitgliedern, bietet ein lebenslanges Wohnrecht und hat den vorrangigen Zweck, ihren Mitgliedern gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungen anzubieten. Hierfür wird der Wohnungsbestand entsprechend den Bedürfnissen der Mitglieder angepasst, gepflegt und verwaltet.

Dadurch sind die Bielefelder Genossenschaften nicht nur wichtige Partner für die Stadtentwicklung, sondern auch bedeutende Wirtschaftsfaktoren. Allein im Jahr 2012 haben sie rund 28,5 Millionen Euro in ihre Wohnungsbestände investiert. Das verbessert nicht nur die Qualität in den Wohnquartieren nachhaltig. Vielmehr bleibt das Geld in der Region und sichert damit wichtige Arbeitsplätze.

Wie überall in Deutschland erleben auch die ostwestfälischen Genossenschaften gegenwärtig eine Renaissance. „Der Ausverkauf ganzer Wohnungsbestände an die sogenannten ‚Heuschrecken‘, aber auch die Unsicherheiten in Folge der aktuellen Wirtschaftskrise haben dazu geführt, dass die Menschen wieder mehr auf Nachhaltigkeit, Solidität und Sicherheit setzen statt auf schnellen Profit und Gewinnmaximierung“, sind die Vorstände überzeugt.

Sie weisen daraufhin, dass Genossenschaftsmitglieder ein gesetzlich verankertes, lebenslanges Wohnrecht in ihrer Genossenschaft haben. Dadurch haben sie eine deutlich engere Bindung an ihre Genossenschaft und damit eine deutlich längere Wohndauer als viele Mieter, so dass Nachbarschaften in Genossenschaften über Jahre erhalten bleiben. Durch die Umsetzung der ebenfalls im Genossenschaftsgesetz vorgeschriebenen Selbstverwaltungsstrukturen sind die Genossenschaften zudem in der Lage, ihr Produkt „Wohnen“ gezielt auf die Bedürfnisse ihrer Mitglieder auszurichten. Da außerdem jede Genossenschaft zum Erhalt des Gemeinschaftseigentums für die kommenden Generationen verpflichtet ist, ist zudem die Nachhaltigkeit ihrer Geschäftspolitik sichergestellt.

Hintergrundinformationen:
Von den insgesamt knapp über 40 Millionen Wohnungen in Deutschland befinden sich ca. 2,2 Millionen im Besitz der insgesamt 2.000 Wohnungsbaugenossenschaften. Dabei ist die demokratische Unternehmensform der Genossenschaft sehr flexibel und so gibt es Unternehmen mit nur einigen wenigen, aber auch einige mit über 10.000 Wohnungen im eigenen Bestand.

Marketinginitiative Bielefeld:
•    Baugenossenschaft Freie Scholle eG
•    Bielefelder Wohnungsverein eG
•    Gemeinnützige Baugenossenschaft Brackwede eG
•    GSWG Senne eG
Zusammen rund 8.500 Wohnungen und rund 11.500 Mitglieder


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