Baumheider Scholle-Siedlung als generationengerechtes Quartier ausgezeichnet
Pilotprojekt der Landesregierung, NRW.BANK, Wohnungswirtschaft, Bertelsmann-Stiftung und Familiengerechte Kommune e. V.
Neun generationengerechte Quartierskonzepte, die von Wohnungsunternehmen entwickelt wurden, wurden gestern in der Düsseldorfer NRW.BANK zertifiziert. Darunter auch das Quartierskonzept der Freien Scholle für ihr Baumheider Siedlungsgebiet Siebenbürger Straße, für das Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung Dr. Brigitte Mohn die Laudatio hielt. Das Zertifikat ist das Ergebnis eines gemeinsamen Pilotprojekts des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, NRW.BANK, Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen, Bertelsmann-Stiftung und dem Verein Familiengerechte Kommune e. V. Ziel des Projekts sind die generationengerechte Weiterentwicklung von Wohnquartieren sowie die Schaffung und der Erhalt bezahlbaren Wohnraums in Nordrhein-Westfalen. Die Konzepte werden in den nächsten drei Jahren umgesetzt.
Die Gemeinschaftsinitiative unterstützt mit dem Projekt Wohnungsunternehmen dabei, ihre Bestände zu zukunftsfähigen Quartieren umzugestalten. Ziel ist, Quartiere zu schaffen, in denen alle Generationen und Bevölkerungsgruppen ihren Platz finden und ältere Menschen auch bei zunehmendem Unterstützungsbedarf so lange wie möglich weitgehend selbstbestimmt in ihrem vertrauten Wohnumfeld leben können.
"Wohnen schafft Heimat. Damit das gelingt, müssen generationengerechte Quartiere unterschiedliche Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigen. Uns ist dabei besonders wichtig, dass dabei ein angemessener Anteil an bezahlbaren Wohnungen für alle Generationen und Bevölkerungsgruppen geschaffen und gesichert werden kann. Mit der Zertifizierung unterstützen wir richtungsweisende Konzepte für bezahlbare Wohnungen und Quartiere, in denen alle Generationen eine Heimat finden können", so Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.
NRW.BANK-Vorstandsmitglied Dietrich Suhlrie: "Die NRW.BANK fördert die Aufwertung von Quartieren und die Schaffung preisgünstigen, generationengerechten Wohnraums in Nordrhein-Westfalen. Die Wohnungswirtschaft ist dabei ein wichtiger Partner."
"Die meisten Menschen wollen in ihrem angestammten Wohnviertel auch alt werden. Die ausgezeichneten Quartiere zeigen die Vorreiterrolle der Wohnungsunternehmen und -genossenschaften im VdW Rheinland Westfalen bei der Schaffung von generationengerechtem und damit auch altersgerechtem Wohnraum", so Verbandsdirektor Alexander Rychter.
Für die Freie Scholle erklärte deren Vorstandsvorsitzender Kai Schwartz: "Ohne Zweifel kann unsere Genossenschaft auf über 25 Jahre erfolgreiche Quartiersarbeit in Baumheide zurückblicken. Die Auditierung bot die Chance, die bisherige Arbeit auszuwerten und hieraus neue Prozesse zu entwickeln und anzustoßen." Das sei in jeder Hinsicht gelungen. So habe das Audit sowohl die Umsetzung des Konzepts "Lebensgerechtes Wohnen in der Freien Scholle" als das darüber hinausgehende Engagement der Genossenschaft für den Stadtteil in der Projektkonferenz und der Baumheide-Stiftung gewürdigt.
Konkret plant die Genossenschaft neben der Weiterführung der umfangreichen Modernisierung den Neubau von zunächst 24 öffentlich geförderten Wohnungen sowohl für Einpersonenhaushalte als auch für Familien mit Kindern. Diese Wohnungstypen werden dringend in Baumheide benötigt, so ein Ergebnis des gerade fertiggestellten Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes für Baumheide (INSEK). "Weil sich INSEK und Audit Prozesse optimal ergänzen, können sie erheblich zur Aufwertung des Quartiers beitragen", ist Schwartz überzeugt. Problematisch sieht er allerdings die Vorgabe, das Bauvorhaben innerhalb der nächsten drei Jahre abzuschließen. Schwartz: "Bleiben die Genehmigungsprozesse so langwierig wie bisher, wird das kaum zu realisieren sein." Er appelliert deshalb an Politik und Verwaltung, schneller für Klarheit zu sorgen. Schließlich fehle es in der Stadt an bezahlbaren Wohnungen.