Allensteiner Straße bekommt ein neues Gesicht
Freie Scholle treibt Stadtumbau in Stieghorst konsequent voran
Einen großen Schritt voran kommt derzeit der Stadtumbau der Freien Scholle an der Allensteiner Straße in Stieghorst. Am Donnerstag, den 28. Mai feiert die Genossenschaft das Richtfest für den dritten Bauabschnitt mit weiteren 62 Wohnungen. Bis Ende 2015 sollen die ersten 28 Wohnungen bezugsfertig sein. Die Fertigstellung der Häuser 3, 5 und 7 ist bis Sommer 2016 vorgesehen. Damit kann die Genossenschaft auch in dieser Siedlung die Voraussetzungen für ihr Konzept des Lebensgerechten Wohnens erheblich verbessern.
„Wir wollen unseren Mitgliedern die Möglichkeit bieten, auch dann weiter in ihrer Siedlung wohnen zu können, wenn sich ihre Lebenssituation zum Beispiel durch die Geburt eines Kindes oder eine im Alter auftretende Behinderung verändert", erklärt der Vorstandsvorsitzende der Freien Scholle Kai Schwartz. In der Stieghorster Siedlung aus den frühen 1960er Jahren sei das zuletzt nicht mehr möglich gewesen. Schwartz: „Eine Wohnung im vierten Obergeschoss ohne Aufzug zu vermieten, war nur noch sehr schwer möglich. Und es entsprach auch nicht mehr den Ansprüchen, die wir uns selbst an das Wohnen in der Freien Scholle gestellt haben."
Zudem sei eine umfassende Modernisierung nach den in der Genossenschaft üblichen Standards wirtschaftlich nicht darzustellen gewesen. Deshalb habe sich die Genossenschaft im Jahr 2008 zum bestandsersetzenden Neubau entschlossen. Vorausgegangen war zunächst eine umfassende Analyse des Wohnungsbestandes und der Sozialstrukturen sowie intensive Gespräche mit den Mitgliedern der Siedlung.
Sehr gute Erfahrungen mit dem bestandsersetzenden Neubau hatte die Freie Scholle zuvor in ihrer Siedlung Albert-Schweitzer-Straße sammeln können. „Im Neubau besteht die Möglichkeit, jede Wohnung barrierefrei zu bauen. Außerdem kann man die neuesten energetischen Standards berücksichtigen", begründet Schwartz den Schritt weg von der Modernisierung hin zum Neubau. Da die Planungen außerdem grundsätzlich in enger Abstimmung mit den zukünftigen Bewohnern entwickelt werden, entsprechen auch Ausstattung und Grundrisse in jeder Hinsicht den Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen.
An der Allensteiner Straße ging die Freie Scholle in gleicher Weise vor. Das Ergebnis: Seit der Grundsteinlegung am 7. Mai 2010 sind bereits 67 Wohnungen fertiggestellt. Bis auf wenige Ausnahmen in den Dachgeschossen sind sie barrierefrei. Alle Wohnungen sind im Niedrig-Energiestandard gebaut. Zusammen mit den derzeit im Bau befindlichen 78 Wohnungen wird die Freie Scholle bis Sommer 2016 in dieser Siedlung 145 Wohnungen neu gebaut haben.
„Mit dem Stadtumbau Allensteiner Straße können wir auch in diesem Stadtteil einen Beitrag zur Lösung der Fragen leisten, die sich aus dem demografischen und dem ökologischen Wandel ergeben", zeigt sich Schwartz überzeugt. Dazu komme, dass die Siedlung mit ihrer Lage direkt am Stieghorster Park, der Nähe zur Stadtbahnlinie 3 und der guten Nahversorgung im Stadtteil über eine optimale Infrastruktur verfüge. Die bisherigen Investitionen in Höhe insgesamt rund 22 Millionen Euro seien also in jedem Fall eine Investition in die Zukunft – sowohl für die Genossenschaft als auch für das Quartier.
In den Häusern 1, 2, 3, 4, 5 und 7 erstellt die Freie Scholle knapp 5.500 Quadratmeter Wohnfläche bzw.
1 ZKB 40 qm 4 Wohnungen
2 ZKB 60 bis 70 qm 43 Wohnungen
3 ZKB 75 bis 85 qm 25 Wohnungen
4 ZKB 104 bis 107 qm 6 Wohnungen
Die Baukosten für derzeit laufenden dritten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 14,5 Millionen Euro. Alle Wohnungen sind freifinanziert. Die Nutzungsgebühren liegen zwischen 6,30 und 8,00 Euro/qm.
Für die kommenden Jahre kündigt der Vorstandsvorsitzende der Freien Scholle die konsequente Fortsetzung des Stadtumbaus an. Um den dringend benötigten Parkraum zu schaffen, sei zunächst im Bereich der Goldaper Straße der Bau einer Parkpalette geplant. Da mit der Fertigstellung der jetzigen Bauvorhaben alle Mitglieder aus den alten Wohnungsbeständen im Zuge eines Wohnungstausches mit einer Neubauwohnung versorgt werden können, sei dann der Weg frei für die Überplanung der restlichen Flächen. „Bleiben die wohnungswirtschaftlichen Rahmenbedingungen so günstig wie derzeit, könnten wir den Stadtumbau Allensteiner Straße im Jahr 2020 abgeschlossen haben", zeigt sich Schwartz zuversichtlich.